“München leuchtet wieder” war das erfreuliche Resümee des Münchner Merkurs unserer Langen Nacht der Musik 2022. Voraus gingen viele Monate intensiver Planung, weil lange nicht klar war, ob und wann Großveranstaltungen wieder stattfinden konnten. Doch als am 7. Mai rund 13.000 Menschen in bester Stimmung durch die nächtlichen Straßen Münchens flanierten, um an 60 Spielorten rund 400 Konzerten zu lauschen, wurde allen klar, dass die Sache ein Erfolg werden würde.

Die Theatinerkirche ist seit 2018 als Spielort mit dabei. Damit ist die Lange Nacht der Musik in unserer Kirche schon eine kleine Tradition geworden. Zusammen mit Andrea-Elisabeth Lutz vom Kulturmanagement der Erzdiözese München und Freising wurde für dieses Jahr ein Leuchtturmkonzept im wahren Sinn des Wortes erarbeitet: mit Philipp Geist kam ein Lichtkünstler von internationalem Rang mit ins Boot, der die Theatinerkirche in sein besonderes Licht tauchte. Sensibel und überraschend ging er auf die jeweilige Musik ein, die von der Vokalkapelle, dem Barockorchester La Banda und zahlreichen weiteren Künstlern zum Klingen gebracht wurde.

Nach prachtvoller geistlicher Barockmusik von Claudio Monteverdis zum Auftakt setzten wir mit Giorgio Allegris „Miserere“, Musik von Hildegard von Bingen und Vladimir Martynovs „Beatitudines“ einen kontemplativen Kontrapunkt. Im dritten Konzert des Abends widmeten wir uns ganz dem zeitgenössischen Komponisten Arvo Pärt, dessen feine Klanglinien sich mit dem Lichtkonzept von Philipp Geist kongenial verbanden. Die Neue Vokalkapelle lud kurz vor Mitternacht zum Mitsingen beim Nachtgebet ein, ehe Riccardo Ricci an der „Mitternachtsorgel“ einen großen Bogen von Bach zu Messiaen spannte.

Als wir um 1.00 Uhr die Kirche schlossen, hatten rund 3000 Besucher unsere Kathedrale aus Licht und Klang besucht. München leuchtet wieder -weit über die Lange Nacht der Musik hinaus!

Bildnachweis: Fotoagentur Kiderle