Die 1902 vom Kgl. Bayerischen Hoforgelbaumeister Franz Borgias Maerz erbaute Orgel der Theatinerkirche ging 1945 in Flammen auf. Umso erstaunlicher ist es, dass bereits fünf Jahre später eine kleinere Seitenorgel errichtet wurde, die im Kirchenschiff stattfindende Gottesdienste belgeiten konnte. Nachdem der schwer getroffene Chorraum schließlich fertig renoviert war, konnte 1960 die große Hauptorgel in der Apsis eingeweiht werden.

Für Konzerte oder Orchestermessen, die nicht unsichtbar in der Apsis stattfanden, musste jeweils eine mobile Truhenorgel angemietet werden.

Nachdem die Elektrik der Orgel von 1950 –wie wohl bei jedem Old Timer – zunehmend eigenwillig reagierte, spürten wir immer mehr, dass die Theatinerkirche eine zuverlässige kleine mobile Orgel braucht.

Zusammen mit dem Kirchenrektor und dem Förderverein Freunde der Theatinerkirche gem. e.V. wurden verschiedene Lösungsvorschläge entwickelt. Schließlich entschieden wir uns für die lokale Orgelbaufirma Kaps (Eichenau), die uns
aus heimischen Hölzern und in wunderbarer handwerklicher Verarbeitung ein absolutes Trauminstrument lieferte!

Die Orgel hat einen körpervollen und doch weichen Ton, der sich wundervoll mit der menschlichen Stimme mischt. Mit den dementsprechenden Registern wird sie auch lauter –und solistisch eingesetzt.

Besonders bei kleineren Besetzungen kann ich die Sängerinnen und Sänger wunderbar von der Truhenorgel aus leiten und begleiten. Bei unseren Concert Spirituels bildet sie durch ihr elegantes Schnitzwerk auch visuell einen Mittelpunkt.

Es freut mich besonders, dass wir das Instrument ausschließlich aus Spenden realisieren konnten. Den großzügigen Förderinnen und Förderern auch an dieser Stelle ein großes „Vergelt’s Gott“!